Hip Hop tanzen lernen

Hip Hop entwickelte sich in den 1970er Jahren in der Bronx, New York, nachdem das neu entstandene Genre des Rap nach einem eigenen Tanzstil verlangte. Beeinflusst wurde sowohl der Tanz als auch die Musik von Immigranten beispielsweise aus der Karibik und verarmten Afroamerikanern, die in den verfallenden und von den reichen Vierteln abgeschotteten ‚Ghettos‘ keine Zukunftsperspektive sahen. Rap war ihre Art, sich auszudrücken und das politische System anzuprangern. Zum Hip Hop gehören viele verschiedene Stile wie etwa Breakdance, Locking oder Krumping. Da es sich um Street Style handelt, sind viele Bewegungen aber auch Freestyle.

In deutschen Tanzschulen gehören Breakdance und weitere sehr spezielle Stile zumeist nicht zu einem normalen Hip-Hop-Kurs, da hierfür akrobatisches Geschick und fortgeschrittene Kenntnisse verlangt werden. Oftmals wird eine Choreographie mit einfacheren Elementen unterrichtet, so dass auch ungeübtere Tänzer mitmachen können. Wer schwere Moves wie ‚Windmills‘, ‚Headspins‘ oder ‚Jackhammers‘ erlernen möchte, sollte daher einen Extrakurs für Breakdance belegen.

Besondere Moves im Hip Hop

Nichtsdestotrotz existieren auch im ’normalen‘ Hip Hop viele verschiedene Tanzschritte und Kombinationen. Wichtig ist zunächst, dass eine lockere Körperhaltung angenommen wird. Dabei sind die Knie gebeugt und auch der Oberkörper ist leicht nach vorne geneigt. Typisch sind beispielsweise die sogenannten ‚Body Rolls‘. Hierbei bewegt sich der Körper des Tänzers in einer Art Welle angefangen mit dem Kopf über die Schultern bis hin zu den Beinen. Möglich ist diese Bewegung auch nur im Bereich der Arme von rechts nach links bzw. andersherum. Dies wird ‚The Wave‘ genannt. Beim ‚Robot‘ bewegt sich der Tänzer wie ein Roboter und stoppt nach jedem Move ruckartig ab. Diese und viele weitere Elemente werden in die Choreographie eingebaut oder beim Freestyle gezeigt.

Die Musik des Tanzstils

Für Hip Hop eignen sich zahlreiche Musikstücke, die vor allem im Genre des Rap zu Hause sind. Zur Jugendkultur des Hip Hop gehörte aber seit eh und je auch das Beatboxing und DJing. Bei Letzterem werden Beats aus allen Genres zusammengemixt oder durch Scratching und Backspinning beeinflusst. Typische Songs für Hip Hop sind beispielsweise:

  • 50 Cent: In da Club
  • Run-D.M.C.: It’s like that
  • Eminem: Lose Yourself
  • Missy Elliot: Get ur Freak on
  • Kanye West feat. Jamie Foxx: Gold Digger
  • Jay-Z: 99 Problems

Hip Hop lernen in einer Tanzschule

In nahezu jeder Tanzschule in Deutschland kann Hip Hop erlernt werden. Zumeist handelt es sich um wöchentlich stattfindende Kurse, die fortlaufend sind. Auch – und vor allem – Einzelpersonen können an den Unterrichtsstunden teilnehmen und zu einer bereits bestehenden Gruppe dazustoßen. Üblicherweise wird in jeder Einheit ein Stück einer Hip-Hop-Choreographie erarbeitet. Der Einstieg ist jederzeit möglich.

Oftmals bilden sich Show- oder sogar Wettkampfgruppen, die dann gegen andere ‚Crews‘ auf Turnieren tanzen. Hier sind sogenannte ‚Battles‘ üblich, so dass eine Gruppe oder ein Tänzer im direkten Duell gegen eine andere Crew bzw. gegen einen anderen Hip Hopper antreten.

Spielt das Alter eine Rolle?

Grundsätzlich ist es für Personen jeder Altersklasse möglich, Hip Hop zu tanzen. Richtig ist aber auch, dass sich die meisten Kurse an ein jüngeres Publikum richten. Dies ist vor allem der Fall, weil zumeist zu angesagter Musik aus der Rap- oder R’n’B-Szene getanzt wird und Hip Hop von der Coolness und Lässigkeit der Tänzer lebt. Damit ist jedoch nicht gesagt, das es eine Altersgrenze gibt: Ältere Personen müssen sich aber auf die Musik und Freestyle-Bewegungen einlassen – es ist schon etwas anderes, als ein langsamer Walzer in kontrollierter Körperhaltung.

In vielen Tanzschulen werden Kurse für verschiedene Altersklassen angeboten. Unterschieden wird zumeist in Kids, Teens und Adults. Wichtig ist das Alter aber vor allem für Wettkampfgruppen, da diese nur in ihrer Alterskategorie starten dürfen.

Welche Kleidung tragen Hip-Hop-Tänzer?

Für das Hip-Hop-Training in einer Tanzschule oder in einem Tanzverein genügen bequeme, lockere Kleidung und gut sitzende Sportschuhe. Viele Gruppen – vor allem, wenn sie Hip Hop auf der Bühne präsentieren oder Turniere tanzen – orientieren sich aber natürlich an dem typischen Hip-Hop-Style, der von sportlichen Outfits dominiert ist. So tragen Hip Hopper üblicherweise weite und tief sitzende Baggy-Jeans und lockere T-Shirts mit großem Aufdruck und in schrillen Farben. Häufig darf auch ein Baseball-Cap nicht fehlen. Typisch sind außerdem coole und sehr auffällige Sneaker. Obwohl der Hip Hop – wie bereits erwähnt – aus der Bronx kommt und damit vor allem von der Unterschicht entwickelt wurde, ist heutzutage das Tragen von Markenkleidung von großer Bedeutung in der Hip-Hop-Szene.

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