Cha Cha Cha lernen

Frech auf der Tanzfläche flirten – der Cha Cha Cha
Der Cha Cha Cha ist einer der bekanntesten lateinamerikanischen Tänze und darf in keiner Tanzschule fehlen. Er wird paarweise zu schneller, mitreissender Musik getanzt, was er seinen kubanischen Wurzeln verdankt. Ursprünglich enstand der Cha Cha Cha in der Mitte des 20. Jahrhunderts aus dem Rhythmus ‚Danzón‘, welcher von dem Komponisten Enrique Jorrín stetig weiterentwickelt wurde. Auch bei Tänzern kam die Zählweise von ‚zwei, drei Cha Cha Cha‘ gut an und der Stil bahnte sich als eine Abwandlung des Mambos seinen Weg bis Europa und verteilte sich über die ganze Welt. Der Name ‚Cha Cha Cha‘ beruht übrigens auf dem scharrenden Geräusch, das erklingt, wenn Paare den Wechselschritt tanzen.

Der Cha Cha Cha gehört heute zu den auf Turnieren getanzten Tänzen und ist frech, fröhlich sowie ein wenig aufreizend. Die Tanzpartner flirten miteinander, ohne es jedoch wie bei der Samba auf die Spitze zu treiben oder wie bei der Rumba innig über die Tanzfläche zu gleiten. Der dynamische Grundschritte wird daher durch zahlreiche Drehungen, Hüftaktionen oder andere Figuren ergänzt. Vor allem bei Wettkampf-Tänzern spielen außerdem ausdrucksstarke Arme eine große Rolle.

Zwei, drei, Cha Cha Cha – Schritte und Figuren des Tanzes

Es existieren zwei Varianten des Cha Cha Cha. Die ursprüngliche, kubanische Form unterscheidet sich schon im Bereich der Grundschritte erheblich vom Cha Cha Cha, der heutzutage in deutschen Tanzschulen gelehrt und auf Turnieren getanzt wird. Der Fokus soll daher hier auf dem ‚westlich‘ geprägten Cha Cha Cha liegen:

Bevor das Paar mit dem Grundschritt loslegt, sollte die für Latein-Tänze typische Haltung eingenommen werden, die im Gegensatz zu den Standard-Tänzen wie etwa Walzer etwas lockerer und mit mehr Abstand ausfällt. Dabei legt die Dame ihre linke Hand auf den Oberarm des Herrn und dieser legt seine rechte Hand auf ihr linkes Schulterblatt. Die jeweils anderen Hände umfassen sich und die Oberarme werden parallel zum Boden angehoben. Der rechte Unterarm der Dame bzw. der linke Unterarm des Herrn wird abgeknickt und der Ellbogen zeigt nach vorne und unten. Der Rücken ist gerade, die Schultern fallen nach unten und das Kinn wird angehoben. Bei Lateintänzen liegt das Gewicht immer auf dem vorderen Teil des Fußes. Es wird auf dem Ballen getanzt (dies ist übrigens bei der kubanischen Variante des Cha Cha Cha anders).

Beim Grundschritt startet der Herr mit dem rechten Fuß seitlich nach rechts und die Dame mit ihren linken Fuß seitlich nach links. Dabei schwingt die Hüfte schön mit. Es wird quasi auf dem dritten ‚Cha‘ begonnen. Sodann setzt der Herr seinen linken Ballen nach vorne und verlagert sein Gewicht dann auf den rechten Fuß. Dieser tanzt am Platz. Bei der Dame ist es genau andersherum: Sie setzt ihren linken Fuß zurück und tanzt dann mit dem rechten Fuß auf der Stelle. Es folgt bei beiden Tänzern der Wechselschritt oder auch ‚Chassé‘ genannt. Dieser erfolgt im Grundschritt zur Seite. Fortgeschrittene Tänzer bauen nach dem Wechselschritt eine kleine Pause ein.

Im Cha Cha Cha werden neben dem Grundschritt viele offene Figuren wie etwa das ‚Türkische Handtuch‘, bei dem die Dame hinter den Rücken des Herrn geführt wird, getanzt. Drehungen wie die ‚Alemana‘ sind nicht selten und auch verschiedene Schrittfolgevarianten wie etwa die ‚Guapacha‘ sind gerne gesehen. Stets ist es wichtig, dass die Tänzer ausdrucksvolle Armbewegungen und schwingende Hüften in den Tanz einbauen. Außerdem sollten sie nicht auf die Ferse ‚zurückfallen‘.

Lateinamerikanische Rhythmen auf dem Parkett

Wer einen Cha Cha Cha tanzen möchte, sollte Songs im 4/4 Takt mit etwa 30 Takten pro Minute verwenden. Typisch sind natürlich lateinamerikanische Rhythmen, aber auch moderne Chartsongs werden extra für den Cha Cha Cha schneller gedreht, um darauf tanzen zu können. Hier sind einige Vorschläge für Lieder, die genutzt werden können:

  • Shaft: Mucho Mambo Play
  • Enrique Iglesias: Escape
  • Pink: Get the Party started
  • Santana: Oye como va
  • Santana: Smooth

Cha Cha Cha lernen in einem Tanzkurs

Da der Cha Cha Cha zum Welttanzprogramm gehört und auch auf Partys gerne getanzt wird, ist es nicht schwer, einen geeigneten Tanzkurs zu finden, um den Stil zu erlernen. Allerdings finden sich keine speziellen Kurse ausschließlich für Cha Cha Cha. Vielmehr wird der Tanz im Rahmen eines Standard- und Lateinkurses unterrichtet. Dies bedeutet, Paare erlernen neben Cha Cha Cha auch Tänze wie Wiener Walzer, Jive oder Tango.

Im Rahmen eines Anfängerkurses werden zunächst die Basics und einige einfache Schrittfolgen erlernt. Drehungen und schwierige Figuren werden dann in Fortgeschrittenenkursen unterrichtet. Ein Kurs geht zumeist über sechs bis acht Wochen. Es ist aber auch möglich, an sogenannten ‚Tanzkreisen‘ teilzunehmen und fortwährend zu tanzen, was vor allem ratsam ist, wenn das Paar an Wettbewerben teilnehmen will. Weit fortgeschrittene Paare können außerdem bei sogenannten ‚Formationen‘ mitmachen und Cha Cha Cha in der Gruppe tanzen. Wer an ADTV-Kursen teilnimmt, kann zudem unter anderem mit dem Cha Cha Cha das Deutsche Tanzabzeichen in Bronze, Silber oder Gold ertanzen.

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